In abgelegenen russischen Wäldern lebt eine deutsche Dorfgemeinschaft, deren Gründer ihre friesische Heimat einst verlassen hatten, um ihrer Religion nicht abschwören zu müssen. In diese Gemeinschaft kehrt nach langer Abwesenheit Christian Kröger zurück, der krank ist und vor seinem Tod seine Tochter Mette wieder sehen will. Die Nachrichten, die er „von draußen“ mitbringt, sind beunruhigend und handeln von Krieg, Hunger und einer „neuen Obrigkeit“. Während die Männer des Dorfes sich auf Verteidigung und Kampf einstellen, beharrt der glaubensstarke Gemeindevorsteher Jürgen Wagner darauf, dass jede Obrigkeit von Gott eingesetzt sei. Kröger stirbt, bevor im Dorfe Einigkeit erzielt werden kann. Währenddessen wird das Friesendorf von den neuen kommunistischen Machthabern auf einem ihrer Erkundungsflüge entdeckt. Kommissar Tschernoff wird mit einem Trupp in das Dorf entsandt, um den Vorsteher zur Abgabe von Naturalien für die Hungernden zu drängen und zugleich auch für die Sache der Revolution zu gewinnen. Auch nach der Entsendung der Abgaben machen die Russen keine Anstalten, das Dorf wieder zu verlassen. Während Tschernoffs Absichten redlich sind – als ehemaliger zaristischer Offizier sieht er die Revolution insgeheim als Unrecht an; außerdem ist er in Mette verliebt, die seine Gefühle offenbar erwidert -, beginnen seine Männer, das Dorf auszuplündern. Tschernoff gelingt es, Wagner weiterhin zu beschwichtigen, sogar ein allgemeines Versöhnungsfest wird gefeiert. Währenddessen jedoch bereitet Klaus Niegebüll, Mettes Ziehvater, die Bewaffnung der Dorfbewohner vor. Als die Russen bei einer Durchsuchung seines Hauses drei Pistolen entdecken, lenkt der Dorfschmied, Hauke Peters, den Verdacht der Bauern auf die „Verräterin“ Mette, die von ihrem Ziehvater daraufhin ins Moor und damit in den Tod getrieben wird.
Der Film ist im Wesentlichen der Situation der russlanddeutschen Mennoniten nachempfunden (vgl. Russlandmennoniten). Diese ursprünglich aus Friesland stammende Religionsgruppe zeichnete sich gerade in ihren Kolonien auf russischem Boden durch eine konsequente Gewaltlosigkeit und unbedingten Pazifismus aus. Wegen Unterdrückung oder Wehrpflicht in der Heimat emigrierten die Mennoniten aus Friesland nach Polen und nach der dritten Polnischen Teilung nach Russland. Wegen erneuten Konflikten mit der Obrigkeit und der Ausweitung der Wehrpflicht auf Russlanddeutsche setzten sich einige Mennoniten in die Wildnis Sibiriens und der Uralgegend ab. Die „Friesen“ des Films Friesennot sind daher auch zutreffend als ausgesprochen abgeschottet und eigenbrötlerisch dargestellt. Im Film wird aber auch angedeutet, dass der unbedingte Pazifismus der Dorfgemeinschaft lediglich durch die Ferne von anderen Menschen erreichbar wird.
Der Film „Friesennot“ wurde Mitte Mai 1935 in der Lüneburger Heide gedreht (Außenaufnahmen); die Innenaufnahmen folgten Anfang September in den Tobis-Studios Berlin-Grunewald. Bei der Zensurvorlage in der Filmprüfstelle erhielt der Film am 11. November Jugendverbot und am 15. November 1935 das Höchstprädikat „Staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll“; das Jugendverbot wurde – vermutlich nach geringfügigen Schnitten – gleichzeitig in eine beschränkte Jugendfreigabe (ab 14 Jahren) umgewandelt. Den Verleih übernahm die Reichspropagandaleitung der NSDAP, Hauptamt Film, den Weltvertrieb die Tobis-Cinema. Uraufgeführt wurde der Film am 19. November 1935 gleichzeitig im Berliner Ufa-Palast am Zoo und im Leipziger Ufa-Palast. Aus Joseph Goebbels’ Tagebüchern ist zu ersehen, dass er und Hitler von „Friesennot“ begeistert waren.
Am 6. März 1939 wurde das Höchstprädikat entzogen und durch das niedrigere Prädikat „Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“ ersetzt, das der Film bis zum 31. Dezember 1942 behielt, obwohl er bereits am 7. September 1939, also kurz nach dem deutschen Überfall auf Polen, mit Rücksicht auf den russischen Bündnispartner verboten wurde. 1941, nach dem Beginn des Russlandfeldzugs, wurde er unter dem Titel „Dorf im roten Sturm“ wieder aufgeführt.
Communists authorities are making life as difficult as possible for a village of Volga Germans in the Soviet Union, with taxes and other oppression. When Mette, a half-Russian, half-Frisian woman, becomes the girlfriend of Kommissar Tschernoff, the Frisians murder her and throw her body in the swamp. Open violence breaks out, and the Red Army soldiers are all killed; the villagers set fire to their village and flee. Despite Nazi hostility to religion, this is a cynical piece of anti-Communist propaganda depicting the Communists as posting obscene anti-religious posters, and the Frisians piously declaring that all authority comes from God. The portrayal of Cherkov does not conform to the heavy-hand depiction of Communist as brutal and murderous in such films as Flüchtlinge; he is truly and passionately in love with Mette, and only with her death does he unleash his soldiers. A villager objects to the affair on the grounds that even though her mother was Russian, her father's Frisian blood "outweighs" foreign blood, and therefore she must not throw herself at a foreigner. Her murder is presented as in accordance with the ancient Germanic custom for "race pollution." After the Molotov–Ribbentrop Pact, in 1939, the film was banned; in 1941, after the invasion of Russia, it was reissued under its new title, Dorf im roten Sturm.